Wer mit dem Kartenlegen anfangen möchte, wird erst einmal vor der Frage stehen, welche Karten es denn sein sollen. In meinen Gesprächen habe ich oft gehört, das viele "Leselerner" ausgerechnet zum Tarot greifen. Natürlich klingt der Name "Tarot" besonders mystisch, doch sei zu bedenken, das es sich bei diesem Kartendeck um die Königsdisziplin handelt und für "Anfänger" leider ungeignet ist.

Gerne verschaffe ich hier einen kurzen Überblick über die Vielfalt der verschiedenen Kartendecks.

 

Lenormandkarten

 benannt nach der berühmten "Madame Lenormand" die ihrerzeit schon ( 18. Jh.) eine Legende war. Sie sagte den Fall von Napoleon voraus und auch den Brand von Moskau.

Lenormandkarten werden heute in vielen verschiedenen Auflagen verkauft. Die modernen Auflagen haben eine etwas militärische und kühlere Ausstrahlung als die klassische Auflage der "blauen Eule". Einige Kartendecks sind mit hübschen Versen versehen, die auf den Betrachter Einfluß nehmen sollen. Beim Kauf von Lenormandkarten ist darauf zu achten, das die kleinen "Skatabbildungen" nicht im Hintergrund stehen. Versierte Lenormandleger orientieren sich nicht nur an der  künstlerischen Abbildung sondern auch an den Skatfarben.

Die längste Zeitangabe die Lenormandkarten aussagen können, entspricht einem  Zeitraum von etwa 5 Jahren.

 

Kipperkarten

Die Kipperkarten sind in Ihrer Symbolik den Lenormandkarten sehr ähnlich. Die Abbildungen zeigen Szenen aus der Zeit des Biedermeiers. Man nimmt an, das  Frau Susanne Kipper etwa 1873 die Karten entworfen hat und sich dabei an den Lenormandkarten orientiert hat. Für "Leseanfänger" sind die Kipperkarten besonders gut geeignet, weil hier die künstlerische Abbildung im Vordergrund steht und nicht wie bei Lenormandkarten, mit den vier Farben eines Skatblattes.

Kipperkarten gelten meist für einen Zeitraum von etwa einem Jahr.

 

Zigeunerkarten

 Die Enstehunggeschichte der Zigeunerkarten mündet im bunten Leben des fahrenden Volkes ( Zigeuner/Sinti und Roma).

Die bunten und sehr beliebten Karten sind grafisch oft sehr aufwendig gestaltet. Viele Zigeunerkarten sind mit einer kleinen ( oft mehrsprachigen) Notiz versehen, die dem Anfänger helfen, den Experten jedoch nur irritieren.

 

Skatkarten ( Spielkarten)

 In der Ausstrahlung erscheinen die Skatkarten gegenüber den anderen Kartendecks sehr kühl und isoliert. Für den "Anfänger" sind die Skatkarten nicht geeignet, da hier viele verschiedene Farben und Zeichen auf einmal wirken und den Betrachter überfordern können.

Die Aussage der Skatkarten ist faktischer und weniger emotional als andere Kartendecks.

 

Tarot

Das berühmte Tarot  ist das wohl schwerste Kartendeck, aber auch die Königsdisziplin.

Der Legende nach, soll das Kartendeck im alten Ägypten entstanden sein, als die Weisen des Landes versuchten das uralte Wissen des Reiches vor dem Untergang zu retten. Die Tarotkarten dürften damit zu den ältesten Karten gehören (14.Jh.).

Es gibt zahlreiche verschiedene Tarotdecks, die in allen Ländern der Welt interpretiert werden. "Rider-Waite";

"Crowley"; "Tarot der weisen Frauen" sind wohl die bekanntesten Kartendecks die dem Original nach empfunden wurden.